Egal wohin, hauptsache weg

Man sollte meinen, dass der Anreisetag selbst nichts Erwähnenswertes sei. Weitgehend ist es auch so – gäbe es da nicht die deutsche Bahn. Dafür, dass ich um 4 morgens aus der Wohnung muss, kann sie nichts – zugegeben – dass mir dann allerdings am ersten Umsteigepunkt (Weimar – ja ich bin schon weit gekommen) dann das hier präsentiert, ist schon irgendwie …

So stehe ich dann also fast allein (es waren noch 2 andere auf dem Weg nach Frankfurt) mitten in der Nacht auf dem Bahnhof Weimar. Um es uns dann noch so richtig reinzudrücken, fährt dann der Anschlusszug, den wir in Erfurt hätten erreichen wollen, direkt an uns vorbei. Ohne zu halten. Das tut er nur Montags. Ganz toll. Also eine Stunde warten und den nächsten Zug nehmen. Der hält in Weimar. Immer. Und fährt dann nach Frankfurt durch.

Hier nun also eincheken – sollte ja kein Problem sein. Bis einem der Automat dann sagt “Für ihre gebuchte Airline können sie hier nicht eincheken! Gehen sie bitte zu der Airline, bei der sie gebucht haben.”. Unschön ist an dieser Stelle nur, dass auf meiner Buchung Lufthansa steht und auf dem Automaten auch. So gesehen gut, dass ich tags zuvor schon versucht hatte online einzuchecken (eigentlich für einen brauchbaren Sitzplatz, was aber nicht so ganz funktioniert hat) und wusste das der Flug zusammen mit United Airlines läuft. Also dorthin gelaufen und dort eingecheckt. Das klappt dann auch. So langsam wären mir dann auch Optionen und Zeit ausgegangen.

Damit man dann auf dem Flug nicht so gelangweilt ist, gibt es Schulklassen – oder etwas was so aussieht: 20-30 Halbwüchsige und ein überforderter Erwachsener. Der Großteil davon schien noch nicht geflogen zu sein der Aufregung nach zu urteilen. Nachdem man es dann auch nicht im Flugzeug geschafft hatte in einem Block zu sitzen, kamen anfangs alle Passagiere in den Genuss der versuche Plätze zu tauschen. Insbesondere ein Pärchen schien der Aussicht nun 8h getrennt sitzen zu müssen wenig angetan. So durften wir fast durchgängig bis zum Start Rufe hören wie “Montana – schau mal, da sind noch 2 Plätze frei. Wenn die frei bleiben setzen wir uns dahin, ja?” (ja das ist wirklich der Name, der da durchs Flugzeugs schallte). Wie gesagt – alle waren quasi gleichmäßig übers Flugzeug verteilt. Rest kann man sich denken.

Analog bei der Landung: “Hast du die Skyline gesehen?” Wieso fragt man sowas danach und weist nicht darauf hin, solange man die noch sehen kann? “Voll [hier diverse worte, die, nicht zu meinem Wortschaftz gehören und die ich schon wieder vergessen habe]”. Die Lehrerin (?) dürfte die Tage noch viel Spaß haben.

Ansonsten wurde ich dann abgeholt – nicht am Flughafen, aber an einem halbwegs zentralen Bahnhof. Hier eine kleine Anmerkung: Wenn alle Straßennamen aus Ziffern bestehen, können kleine Tippfehler große Wirkungen haben: Da wird aus Ausgang 7th/32nd dann 8th/32nd. Dummerweise gibt es letzteren nicht, dafür aber 8th/31st und 8th/33rd, sowie diverse 7th/3xth. Stellt sich dann dem Ortsunkundigen die Frage, wo der Tippfehler liegt und wo man nun am Besten anfängt zu suchen bzw wartet. Aber auch dies war nur ein kleiner Verzug, bevor wir dann schließlich und endlich auf der Dachterasse gegessen haben und den Blick über die Skyline genießen konnten: