5.08.2008 – Reitaku

Tuesday, August 5th, 2008

So aller Widrigkeiten zum Trotz bin ich nun doch in Japan angekommen. Es fing gleich lustig an: Man fährt mit dem Zug los und in Gera kommt über den Lautsprecher die Aufforderung den Zug hier zu verlassen, weil er nicht weiterfährt. “!?!?!?”. Also mit dem Schienenersatzverkehr nach Hermsdorf – Tempo 60 auf der Autobahn und ein Bus, der noch aus guten alten DDR-Zeiten stammt. Man sollte dann ja meinen in Hermsdorf würde ein Zug warten. Oder eben nicht – das einzigen die gewartet haben, waren wir Fahrgäste. Anschlusszug ade. Schließlich und endlich dann doch in Frankfurt angekommen – mit einer Stunde Verspätung. Kurz eingecheckt (wieso bin ich an den Schaltern der einzige?) und der Teil war überstanden. Über den Flug nach Shanghai kann ich mich dann nicht beschweren: Wenn man sich mit einem andern vier Plätze teilt, hat man ansich gut Platz auf so einem Flug. Einer von uns beiden hat über 3 Sitze geschlafen und später wurde dann gewechselt.

11 Stunden später gabs es dann in Shanghai nette Diskussion mit der Einreisekontrolle. Es dauerte doch eine Weile bis ich begreiflich machen konnte, dass ich eh bald weiterfliege und von daher kein chinesisches Visum brauche. Ansonsten is Shanghai ein ziemlich einsamer Flughafen. Kein Vergleich zu Frankfurt. Eher so kleiner Regionalflughafen – kaum jemand da, überall kommt man schnell durch, aber trotzdem riesig alles. Naja erneute 5 Stunden später sollte mein Flug gehen. Aber auch hier is nicht alles so einfach. Zuerst wird das Gate gewechselt und danach mag mein Flugzeug nicht kommen. Auch keine Verspätung oder so angezeigt, einfach nix da. Kurz vor offiziellem Abflugtermin wurden auch die anderen leicht nervös und der Schalter wurde gut belagert. Aber alle Aufregung umsonst kurz nach offiziellem Abflugtermin stand dann ein Flugzeug da, wurde erstmal betankt und neu ausgerüstet. Knapp 30mins später konnten wir dann endlich an Bord. Witzigerweise hat das Flugzeug aber die Zeit fast komeplett wieder reingeholt. Wir kamen mit nur 10min Verspätung an und da war noch eine Flughafenrundfahrt dabei!

Dann die üblichen Probleme bei der Einreise: “Intended Adress in Japan”. Woher soll ich das wissen? Bei Chris halt. Witzigerweise reicht ihnen das. Nach kurzer Diskussion waren sie mit Chris Namen und Handynummer zufrieden. Aber Hauptsache erstmal gemeckert! Dann das Wetter Tokyo genau so wie in Deutschland angekündigt: Sonnig 30°C. Ach ne das war gestern. Heute sind es zwar auch 30°C, aber mit Wolkenbruch. Zum Glück hatte Chris noch Regenschirme eingekauft, aber trotzdem die Erkenntnis: Der eine Rucksack is nicht wasserdicht. Naja was solls, was wichtiges ist nicht draufgegangen dabei. Dann ginges mit SBahnen weiter und Chris kommt mit der Befürchtung, dass wir die letzte Bahn nicht mehr erwischen. Anscheinend ist in Japan 2400 Schicht mit der Bahn. Doof wenn man erst 2200 aus dem Flughafen kommt und die Fahrt mit mehrfach Umsteigen 2 Stunden dauert. Aber auch hier wieder Glück gehabt: Die letzte Bahn noch mit einem kurzen Sprint erreicht und um 0100 endlich an der Uni hier angekommen. Zu doof das selbige um 2400 zumacht und (wie Chris mir inzwishcne auch erklärt hatte) ich offiziell sowieso nicht im Wohnheim mit schlafen kann. Was macht man also? Man klettert übers Tor und geht so rein. Das Wohnheim selbst ist nämlich noch offen, nur der gesamte Campus scheint abgesperrt zu sein. Alleine waren wir nicht – auch andere Studenten nutzen die Möglichkeit. Laut Chris stört es auch die Wachleute nicht großartig. Natürlich nur solange man männlich ist. Das Frauenwohnheim macht auch um 2400 dicht und die meinen das ernst. Alles was später noch versucht reinzukommen, bekommt gut Ärger. Naja der kleine Unterschied halt. Das Wohnheim selber hat auch nochmal einen Wächter. Gut, dass der um solche Zeiten schläft und wir mich unbemerkt ins Zimmer schmuggeln können. Endlich schlafen nach nun knapp 32 Stunden unterwegs.

Heute war dann ansich nur Brückentag. Schlafen bis in den Nachmittag und danach noch ne Weile in die Stadt. Japaner sind komisch. In etwas, das in Deutschland unter Kinderabteilung in einem Kaufhaus fallen würde, gehen hier nur (zumindest äußerlich) erwachsene Menschen und decken sich mit Trickfilmen und entsprechenden Figuren ein. Ok – offiziell heißt es Hentai und selbst der Reiseführer führt es unter Kunst. Aber für mich ungebildeten Deutschen sind das Trickfilme. Zurück am Wohnheim finden wir eine Gruppe beim Abendessen draußen vor. Wir waren natürlich sofort eingeladen (obwohl auch Chris meinte, dass er nur einen Teil kennt). Hier bekamen wir auch noch den Hinweis auf ein nahe gelegenes Sentou. Also auch dort nochmal hin. Ansich ist das nur ein öffentliches Bad, aber wo es sonst im Wohnheim nur Duschen (die man hier scheinbar auch nur im Sitzen benutzt) gibt ist es eine Wohltat in 40°C warmen Wasser zu baden. Man sollte halt nur aufpassen, dass der Kreislauf sowas auch mitmacht oder man schwankt erstmal eine Weile danach.

Soviel fürs Erste. Inzwischen ist es hier 0100 und ich sollte mich doch irgendwann auch an die Zeitzone mit meinem Schlafrhythmus anpassen. Es gibt noch genug erwähnenswerte Kleinigkeiten, die dann später kommen werden – hoffentlich dann auch mit ein paar Photos dazu. Achja – die Karten werde ich auch erst später actualisieren. Dafür ist es mit grade zu spät.

Comments

  1. huhu!

    Schön zu hören, dass du doch noch angekommen bist. Ich wollte dir eigentlich noch ein Bild schicken, wie Sunny dabei war Julians Rucksack zu packen als wir Sonntag da waren, aber das wollte mein Handy eher weniger. Julian hat auch sicherlich 50ig mal bekundet wie sehr er doch traurig ist, dass du nun so lange weg bist.
    Der Asterix-Band ist fertig. Hättest du gerne ein Exemplar per Post nach Jena, Guben oder Crimmitschau?
    Grüßles und viel Spass!!!

  2. Hallo lieber Sirko ich habe eine frage?
    Nämlich ob es Dir schwindelig geworden ist,wo Du bei 40°C im Wasser warst und ich will dir noch etwas sagen nemich das ich diech vermiese
    Und das ich grad bei papa bin und zum schlus noch eine frage nemich ob du im flug geschlafen hast. und noch eins diesen text habe ich gans aleine geschrieben und noch einwas sage ich dier nemich das driekfahren wa schön.
    lie grüse von Julian,Sven,Claudia,Und Sany

  3. Zu den Fragen Julian:
    Schwindelig ja, wenn man zulange drin war. Beim ersten Mal hab ich den Fehler auch noch gemacht, danach lief das dann immer eher nach dem Schema: 5mins drinne – kurz kühl abduschen – 5mins drinne – …
    Ob ich im Flugzeug wirklich geschlafen habe, kann ich nicht wirklich sagen. Ich war zumindest kurz davor – ansonsten wäre es auch ein bisschen zu hart geworden mit 19h Flug nach 5h Bahnfahrt.

    Ansonsten kommen die restlichen Geschichten, wenn ich wieder da bin in ein bis zwei Wochen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *