Egal wohin, hauptsache weg

Budapest und wir – ein Wechselbad der Gefuehle (…frei nach Rosamunde Pilcher)

Das ganze Dilemma fand seinen Ursprung bei unserer ersten Taxifahrt in Budapest. Schwer beladen (federleichtes Sturmgepaeck und 5 Wasserflaschen) hatten wir soeben mit dem Taxifahrer einen Preis ausgehandelt und mussten eigentlich nur noch auf besagtes Taxi warten, als Soli unauffaellig 50m weiter beim naechsten Taxifahrer den Preis um 500 Forinthen gedrueckt hatte. In einem unbeobachteten Augenblick nahmen wir die Beine in die Hand und stahlen uns davon zum billigeren Taxi. Den verzweifelten Rufen des zutiefst gekraenkten und am Boden zerstoerten Taxifahrers konnten wir nur noch durch Hochkurbeln der Fensterscheiben entgehen.

…und es wurde nicht besser…

Abgesehen davon, dass wir mit unserer schniecken Hochglanz-Spar-Einkaufstuete durch ca. 20 Hochzeitsfotos von drei verschiedenen Brautpaaren an der Burg liefen, wurden wir auch noch straffaellig.

Na ja ok, nur Irmi und Sirko haben grosszuegigerweise dem oeffentlichen Nahverkehr Budapests mit einer edlen Spende von 10000 HUF unterstuetzt, waehrend der knausrige Sparfuchs Soli dies verschmaehte.

Aehnlich beliebt wie bei unserem verflossenen Taxifahrer machten wir uns beim Serviceteam des Steakhouses. Nachdem wir platziert worden waren und einen kritischen Blick in die Karte geworfen hatten, schlich sich Irmi auf der Suche nach Alternativen auf die Strasse, waehrend Sirko & Soli den Kellner abwimmelten. Kurz darauf ergriffen alle gemeinsam die Flucht.

Da vermag es niemanden mehr zu wundern, dass wir uns nur wenige Freunde machen konnten und mit der Stadt wohl eher auf Kriegsfuss standen.

Seltsame Oeffnungszeiten, lange Warteschlangen, Regenschauer, kaputte Fahrkartenautomaten und ausgebuchte Hostels waren nur ein kleiner Teil der Rache.

Die geballten Antipathien Budapests bekamen wir schliesslich bis auf die Haut zu spueren, als zwei Autofahrer mit besonders trockenem Humor uns eine eiskalte Dusche von Kopf bis Fuss verpassten.

Na ja ok, nur Irmi und Sirko hatten das Vergnuegen waehrend Soli, der schlaue Fuchs, sich in einen Haeusereingang retten konnte.

Ansonsten ist Budapest ganz nett. Wirklich.