5.3.-7.3. Abomey
Monday, March 8th, 2010Wir haben die großstadt hinter uns gelassen und sind mit dem taxi weiter gen abomey. der fahrer schien die strecke nicht wirklich zum ersten mal gefahren zu sein. die teils doch beachtlichen schlaglöcher ließ er alle gekonnt unbeachtet, aber auch ungenutzt. dörfer haben ihn nur selten veranlasst auch mal unter 100 bzw. 80 km/h zu bremsen. trotzdem haben wir – soweit ich mtbekommen habe – keine tiere oder menschen angefahren. finde ich bei dem gewusel auf den straßen hin und wieder schon eine beachtliche leistung.
und hier kommt wieder der punkt, den ich ja nun auf allen reisen hatte: regen. auch diesmal ließen mich meine fähigkeiten nicht im stich und wir sind doch die halbe fahrt durch den regen gefahren. es gibt halt dinge auf die ich mich verlassen kann. nebenbei bemerkt hatte auch der regen kaum einfluss auf unser geschindwigkeit. das enzige, was uns wirklich regelmäßig aufhielt, waren hin und wieder lkws, die zusammen mit den schlaglöchern und dem gegenverkehr, dann doch mal ausreichten, um geruhsamer zu fahren.
angekommen sind wir dann auch ohne probleme. falls jemand mehr geschichtliche bildung hat als ich, sollte ihm hier in abomey der begriff königreich dahomey in den sinn kommen. ich fuer meinen teil musste halt erst darauf gestoßen werden. diese könige konnten sich doch eine weile halten und hatten nicht viel für gebrauchte wohnungen übrig. ergo gibt es doch eine recht ansehnliche zahl an palästen in abomey. großteil in privatbesitz (der königsfamilien?), aber teilweise eben auch zu besichtigen. machen wir natürlich auch. auch scheint es so, als ob es hier wirklich sowas wir tourismus gibt. auf jedenfall gab es ein reichliches angebot an souvis, wo natürlich auch gleich zugeschlagen wurde. ansonsten gibts von dem palast nicht soviel zu erzählen und zu zeigen. photo und video waren nicht erlaubt. abgesehen von ein paar reliefen und malereien gibt es aber auch nicht soviel zu sehen. Trotzdem net schlecht, wenn man so sieht, wie das einfache volk im vergleich so lebt. achja … und man stirbt in der nähe des königs recht leicht. wette verloren reicht zB schon. oder wen anders nicht ausreichend schnell, sprich in einem schlag, ingerichtet. soviel anders war es ja bei uns auch nicht.
übernachtet hatten wir bei einer freundin von solveig, die sich um die tourismusentwicklung kümmert. Ist insofern ganz praktisch, dass sie zum einen ein schönes geräumiges haus hat mit terasse und garten davor (abends sehr entspanntes sitzen). Zum anderen strengen sich dann aber auch die führer etwas mehr an, wenn sie davon wissen. Im konkreten spielte das bei unserem besuch eines waldes namens Lama eine rolle. angeblich deutsch oder latein für “schwarze erde” – wenn ich mich jetzt noch erinnern könnte, ob das stimmt. abgesehen davon, dass auch die erde dort relativ selten schwaz war,aber egal. Auf jeden fall hatten wir eigentlich schon vorher einen führer organisiert, der dann aber doch kurzerhand durch den direktor des schutzparkes ersetzt wurde, der uns dann überall rumführte und meiner meinung nach am ende auch noch ein paar sachen zeigt, die eigentlich nicht so ganz zum programm gehören.
Nachdem ich ja schon wusste, dass man effectiv aus allem schnapps brennen kann, muss man ja nun nach und nach auch mal alles durchprobieren. hier gibt es nun also palmschnapps. ansich recht aufwendig herzustellen: aus einer 10-15 jahre alten palme bekommt man so um die 40l raus. naja, aber sowas muss man ja auch einmal probieren, bzw. nachdem der direktor meint, dass der erste nicht wirklich gut sei, halt auch zweimal. kann man ansich gut trinken, aber brennt auch recht nett nach. ansonsten gab es noch die besichtigung des örtlichen marktes und der feuerwehrstation für den wald. gehört wohl normal auch nicht ganz dazu.
soviel zum progamm und nun mal wieder neue erkenntnisse über das leben hier. plastiktüten gibts hier auch, aber zum einkaufen auf dem markt benutzt man zementsäcke. sieht irgendwie am anfang komisch aus, macht dann aber schon sinn, da die teile doch recht stabil sind.
außerdem kann man hier aus allem noch irgendwie geld machen. tote tiere trocknet man und verkauft sie dann auf dem markt. je nach tier dann entweder auf dem lebensmittelmarkt (hier normal dann doch eher die frischeren) oder auf dem voodoo-/fetischmarkt. auf letzterem findet man dann nun wirklich alles, waas man schon immer einmal haben wollte. wer mochte sich nicht schon immer einen halben, toten, getrockneten vogel um den hals hängen. oder wahlweie den kopf eines wasserbüffels über die tür. ok zugegeben, der war schon etwas blass geworden, aber dafür trotzdem geruchslos (jedenfalls soweit es mir durch meinen schnupfen, den ich natürlich auch wieder habe, aufgefallen wäre). aber diese einkäufe sind nicht nur auf den markt beschränkt, sondern sind auch unterwegs möglich: regelmäßig auf der fahrt zwischen cotonou und abomey wurden uns die errungenschaften lokalen jagdbestrebens präsentiert: hauptsächlich buschratten und schlangen. da steht dann kurz wer am straßenrand und hält sowas vorbeifahrenden autos entgegen … quasi so drive by essen. nur sind die teile immer noch roh. aber wer weiß, ev kann man das auch so essen oder für seine zeremonie benutzen.
Aber auch andere dinge, die bei uns nicht ganz so üblich sind, haben hier doch noch wert. müll zum beispiel. leere flaschen, bei uns achtlos entsorgt, stellen hier noch einen wert dar. und zwar einen so goßen, dass wir scheinbar einen kampf provoziert hatten, als wir auf dem receycling teil des marktes einer frau unsere beiden leeren wasserflaschen vermachten. kaum dass wir ums eck gebogen waren, ging dort massiv geschrei los. andere wollten scheins auch ihren anteil an den einnahmen aus dem tourismus.
nächste station ist dann solveigs wohnung in djougou. mal sehen, was es dann zu berichten gibt, wie sie hier so haust.
moin
hast du vergessen allen bescheid zu sagen das du hier schreibst?
na wollen wir mal net so sein und dir einen Kommentar schreiben :p
An sich hört sich Benin doch ganz interessant an, wie ist eigentlich sonst so das Wetter (mal abgesehen vom Regen, das ist ja klar)?