29.11. – 1.12. Celeste
Sunday, December 1st, 2024Bei schönem Wetter kann man ja auch wieder die Nebenstraßen fahren. Also das was teilweise noch als Straße zählt – zumindest laut Routenplaner. So ohne Regen kann man dann sogar teilweise den Ausblick genießen, gerade auch weil die Nebenstraßen sich nicht die Mühe machen großartig um irgendwelche Berge herumzufahren. Warum auch, wenn man einfach direkt drüber fahren kann? Unterwegs gibt es dann zum Beispiel Vulkane (ich müsste jetzt aber erst nachschauen welcher das konkret ist) oder eine sparsame Rasenpflege auf dem Fußballplatz. Und nein, die arme Kuh musste das nicht allein alles erledigen. Es gab noch eine zweite zum Helfen.
Als das Ziel dann doch näher kam, fing es natürlich noch zu regnen an. Dann gibt es wieder Schilder die Mut machen: Nur auf den weißen Straßen ist es gefährlich. Warum macht man da dann weiße Straßen hin, wenn die so gefährlich sind? Gerade in Kurven oder wenn es etwas steiler wird …






Die Unterkunft war auch interessant. Was vermeintlich als normaler Bungalow als Teil einer Anlage gebucht war, entpuppte sich dann als schön umgebauter Stall oder Scheune (das kleinere Häuschen links auf dem Bild – das andere war zwar auch bewohnt, aber viel haben wir voneinander nicht mitbekommen). Die Weide drumrum existierte auch noch und war in Benutzung – getrennt durch einen Wassergraben und etwas Zaun.
Selbiger Wassergraben sorgt nebenbei bemerkt für etwas Unwohlsein, wenn man im Dunkeln rückwärts bei Regen umdrehen muss, um wieder zur Straße zu kommen. So ein kleiner Adrenalinkick zum Aufwachen, damit man dann auf der Straße auch allen Schlaglöchern ausweichen kann. Auch für das inkludierte Frühstück ist die Entfernung beachtlich. Das wurde (Un)Wetter zum Trotz jeden morgen vorbei gebracht und zwar nicht vom Haus nebenan, sondern von gegenüber. So kann man dann das Frühstück auf der eigenen Terrasse genießen: Mit Kolibris in den Blumen (im Gegensatz zu San Gerardo auch ohne Lockvorrichtung), dem Plätschern eines Baches im Hintergrund und Pferden und Kühen auf der Weide. So lässt sich dann auch ein tropischer Regenschauer angenehmer abwarten als eingesperrt im Zimmer oder durchnässt auf irgendwelchen Wanderwegen.




Das eigentliche Ziel ist aber natürlich ein Nationalpark, dieses Mal der Parque Nacional Volcán Tenorio. Hier wurde zum ersten Mal wirklich auf die Uhrzeit geachtet, für die man sein Ticket reserviert hat. So gab es dann kurz vor 10 doch eine kleine Schlange, die dann pünktlich kurz vor 10 (nachdem man vorher knapp 10min hatte warten müssen) abgearbeitet wurde. Kurz nach dem Eingang sieht man hier dann ein Schild, was es alles für Tiere im Park zu sehen gibt. Die meisten davon waren (natürlich) gerade nicht verfügbar. Aber das eine Tier, das es zahlreich zu sehen gab, ist mittig im Bild: der gemeine Tourist.




Eine zentrale Attraktion hier ist (mal wieder) ein Wasserfall. Nach einem Aufstieg zuvor geht es hier noch einmal über Treppen etwas bergab. Übrigens wieder im Regen. Mein Selbstbild und meine Außenwirkung scheinen inzwischen auch schon reichlich abzuweichen. Kurz bevor ich das Tor zum Abstieg durchschreiten konnte, wurde ich von Entgegenkommenden noch gewarnt, dass der Weg doch reichlich anstrengend und nicht zu unterschätzen sei. Eigentlich war der Weg bis dahin noch nicht sonderlich lang und eigentlich hatte ich den Eindruck noch Kondition zu haben. Eigentlich. Mein Bild nach außen schien ein anderes gewesen zu sein.


Nach dem Ab- und Aufstieg (der Wasserfall selbst ist in einer Sackgasse) ging es dann tiefer in den Park. Nach und nach ließ auch der Ausbau der Wege nach und der Regen tat sein übriges. Nichtsdestotrotz noch die Bilder der Laguna Azul und (nochmal ein Stückchen weiter) des Grundes der doch interessanten Farbe des Wassers. Weiter oben fließen zwei recht mineralhaltige Flüsse zusammen. Einzeln sehen die Mineralien recht unscheinbar aus. Wenn sie sich aber mischen, gibt es diesen Blau- bis Türkiston, der dann auch der Laguna ihren Namen gibt.








Zum Abschluss noch ein Eindruck, wenn der Weg eine kleinen Gipfel überquert und man etwas “in die Ferne” sehen kann. Ich weiß nicht, ob der Park hier formal als Nebelwald gelistet ist, angefühlt hat es sich aber sicherlich so.

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