21.11. – 23.11. Orosi

Saturday, November 23rd, 2024

Strand und Meer sind abgehakt, nun kann es in die Berge gehen. Die letzte Strecke war ja noch über die großen Straßen (quasi Highway). Jetzt ging es dann über die etwas kleineren (offiziell wohl so auf Ebene einer Bundesstraße) wieder zurück ins Landesinnere. Die Straßenqualität war ja durchaus annehmbar, die Breite teilweise aber etwas beschränkt. Wenn dann dazu noch Straßengräben von mehr als 50cm Tiefe kommen, würde das gegenseitige Ausweichen schon interessant. Da ist man dann doch froh, wenn der Gegenverkehr eine bessere Einschätzung der Breite von Straße und Autos hat oder zumindest zu haben glaubt. Viel Spielraum auf meiner Seite war da teils nicht mehr. Aber dafür war die Route doch mit sehr viel Ausblick gesegnet, den man auch zwischen dem (zugegeben nicht übermäßig häufigen) Gegenverkehr auch man anschauen konnte.

In den Bergen gibt es dann auch Vulkane. Also zumindest akut ohne Lava (hier muss ich junge Erwartungen leider enttäuschen). Die meisten fahren mit dem Auto bis knapp unter den Gipfel. Es gibt aber erstaunlich viele, die auf diesen Straßen (man erinnere sich an Straßenbreite und -qualität vom Anstieg auf 3500m ganz zu schweigen) mit dem Fahrrad fahren. Einen solchen hatte ich schon auf dem Anstieg überholt. Er sollte einen zweiten Auftritt machen. Ganz oben. So der geneigte Mitteleuropäer schon mit Auto und ein paar Metern zu Fuß durchaus die Höhenluft bemerkt.

Oben angekommen bietet sich dann ein abwechslungsreiches Bild. Mal von Wolken verhangen, dann auch wieder mit Sicht über das ganze Areal. Bei entsprechendem Wetter soll man beide Ozeane (Atlantik und Pazifik) sehen können. Konkret waren das dieses Mal eher die Wolken vor Atlantik und Pazifik. Auf Bildern waren auch die verschiedenen Krater teilweise mit Wasser gefüllt. Trotz der Überschwemmungen usw. in dem vergangenen Wochen, waren sie zur Zeit aber leer. Komische Verteilung.

Auf dem Rückweg in die Unterkunft lag dann noch ein botanischer Garten, um etwas die Zeit zu füllen (und das Risiko durch Regen einzudämmen). Hier merkte man dann auch die Menge an deutschen Touristen im Land: neben Spanisch und Englisch gibt es denn Flyer auch auf Deutsch.

Kurze Anmerkung ohne Photo an dieser Stelle: an Schlaglöcher hier und da hatte man sich auch ja schon gewöhnt. Das aber eine scheinbar noch recht neue Straße vorerst auf Kanaldeckel verzichtet und das nicht nur einmal, sondern auf 500m Länge mehrfach, überrascht dann doch noch. In Konsequenz gibt es eine neue Straße und alle fahren daneben durch den Dreck, weil die eingebauten Schlaglöcher doch etwas zu tief sind.

Ansonsten gibt es hier dann noch die vergleichsweise seltene Gelegenheit auf “alte Steine” (wie das mir gegenüber in der Vergangenheit tituliert wurde). In einem Nationalpark, also mit Regenwald und so drumrum, hat man Teile einer alten Siedlung ausgebuddelt. Jetzt nicht ganz so spektakulär wie anderswo, aber dennoch sehr ansehnlich und ganz gut beschildert. Hier kam dann leider der Regen schneller als es hätte sein sollen. Der zweite “nature trail” fiel dann dem zunehmenden, vertikalen Wasserfluss zum Opfer. Mit Schirm durch den Regenwald macht dann halt nur bedingt Spaß.

Zum Abschluss ging es dann noch nach Cartago bzw. seiner Basilika. Der Beschreibung nach quasi ein lokales Lourdes. Das geweihte Wasser kann man sich entweder selbst abfüllen oder auch kanisterweise kaufen. Die Geschichte geht auf eine Marienfigur zurück. Die hat man mitten im Wald gefunden und mit nach Hause genommen. Am nächsten Tag war die aber zurück im Wald. Ein paar Versuche später hat man das Umhertragen aufgegeben und lieber eine kleine Kirche drumrum gebaut. Soweit so gut. Da glaubt man dann an eine höhere Gewalt, die die Figur gerne an Ort und Stelle haben will. Warum man dann nach jeder Zerstörung der Kirche sie neu und größer aufbaut ohne hier ein “da soll keine Kirche stehen” anzunehmen, wurde aber nicht erklärt.

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