26.9. – 1.10. Taipei
Monday, October 2nd, 2023Das Jahresende nähert sich unerbittlich und der Resturlaub kann nicht mithalten. Wo könnte man also Mal wieder hin? Zwischen (Festland-)China und (Insel-)China ist gerade wieder Mal vermehrt Flugverkehr – da nimmt mich sicher wer mit… Also auf nach (Insel-)China und dort erstmal Taipei. Achja, warm ist und bleibt es für gewöhnlich auch noch etwas länger als in Deutschland.
Kleine Anekdote noch aus (Festland-)China aus dem Kategorie “erfüllende Arbeitsplätze”. Im Transferzug auf dem Flughafen Shanghai gibt es Menschen, die mit einem Schild bewaffnet stumm durch den Zug laufen, um darauf aufmerksam zu machen, dass man jetzt bitte aussteigen möge. Grundsätzlich ja sicher hilfreich. Der Zug hat aber nur zwei Stationen: eine, in der man einsteigt, und eine, in der man wieder aussteigt. Den expliziten Hinweis, an welcher Station man gerade ist halte ich doch leicht für überflüssig. Die Fahrt dauert übrigens auch kaum 2min. Man könnte sie also auch problemlos mehrfach machen, bis man richtig aussteigt.
Zum Aufwärmen dann an Tag 1 erstmal ein Tempel und andere Gebäude in der Innenstadt. Man muss sich ja erstmal zurechtfinden und akklimatisieren. Am dieser Stelle sei nochmal angemerkt, dass man in der Planung durchaus schauen sollte, in welcher Stadt der angepeilte Tempel ist. Sonst ist man zwar dem Namen nach an der richtigen Stelle, das Gebäude vor einem sieht aber deutlich anders aus als auf den Bildern, also insbesondere deutlich kleiner. Der eigentlich angepeilte Tempel kommt dann (hoffentlich) später.
Mit so kleinen Ausflügen trainiert man ja auch erstmal lokale Gepflogenheiten. Also bspw. wie man Bus fährt und was man im Fehlerfall so macht. Also eigentlich gibt es eine kleine Karte (easycard), die man beim Einsteigen und Aussteigen einmal einscannt und alles ist gut. Zum Essen man das zweite man vergisst und dann im nächsten Bus viele sehr rote und sehr chinesische Schriftzeichen einem sagen wollen, das etwas nicht passt. Also zumindest denke ich das. Sonst stand da immer in grün, wie viel Geld ich noch auf der Karte habe. Glück hat man dann, wenn man ohnehin gerade 500m von der Zentrale des Kartenanbieters steht und dort kurz alles wieder freigeschaltet bekommt. Zum Kompensieren des Schreckens steht man dann vor dem Memorial von Sun Yat-Sen (Staatsgründer Republik China – heute nur noch Inselchina) kurz vor dem Wachwechsel. Wenn man schon Mal da ist, kann man sich das ja auch gleich mit anschauen.
Nach einem anderen Tempel (Bangka Longshan Temple – diesmal wie geplant – also modulo die Zeremonie gerade, aber man nimmt, was man kriegt), dann noch zum anderen Memorial. Diesmal von Chang Kai Check (der die Republik China mit Müh und Not noch auf Insel-China retten konnte, nachdem er sich vorher ein paar Jahre mit den Japanern und dann der Volksrepublik China um Festland-China gestritten hatte). Schon ein bisschen übertrieben in der Größe, aber macht schon was her. Wenn man da so auf der Treppe vor dem Denkmal sitzt und so auf den Sonnenuntergang wartet, kam man auch angesprochen werden von Menschen, die verschiedene Sprachen lernen bzw können und diese ausprobieren mögen. (Also in der Zeit, die wir gesprochen hatten, habe ich mindestens Deutsch, Englisch und etwas Hebräisch von ihrer gehört. Nach ihrer Aussage ist das noch mehr und mind. Chinesisch hätte ich ihr auch so unterstellt.) In Summe habe ich dadurch noch eine längere Liste mit Zielen in und um Taipei gewonnen. Man sehen, was sich davon realisieren lässt…
Tag 2 war aber schon mit Nationalpark verplant (Yangmingshan National Park). Etwas komisch war die Beschreibung, die 4.5h Laufzeit für 3.5km angekündigt hat. Die Erklärung dafür kam unterwegs und ist in den Bildern dokumentiert. Das hindert scheinbar trotzdem nicht zwingend daran, diesem Weg zu nehmen. Mit kamen diverse Menschen gehobenen Alters entgegen. Bei manchen wäre ich froh in den Alter überhaupt noch laufen zu können. Also die mich dann gefragt haben, ob bei mir noch alles ok wäre, wurde es schon leicht komisch. Ich muss einem reichlich angeschlagenen Eindruck abgegeben haben. Kann auch an einer Aktion auf dem vermeintlich leichten Abschnitt mit Treppen gelegen haben. Kennt ihr die Trickfilme, wo jemand auf dem Hintern mehrere Treppen nach unten hüpft? Ich kann bestätigen, das das auch in der Realität funktioniert. Man braucht danach nur wieder etwas, um Luft in die Lungen zu bekommen. Der Ausblick war aber sehr schön, nachdem sich der morgendliche Nebel verzogen hatte. PS: Kondition hab ich scheinbar keine mehr. Wobei das sicher alles nur Nebel war, der da auskondensiert ist und überall an mir herunter lief.
Zur leichten Erholung waren die anderen beiden Tage dann nur noch Stadtgebiet. Ich habe ja noch genug Empfehlungen abzuarbeiten. Ein paar Eindrücke in den Photos. Das sind u.a. der Bishanyan Kaizhang Shengwang Tempel, die nahegelegene Erdbeer-Farmen (auch wenn ich das kaum welche gesehen habe. Insbesondere habe ich das Café mit Erdbeeren auf Pommes nicht gefunden), das National Palast Museum, und das Lin An Tai Historical House and Museum. Letzteres liegt interessanterweise in der Ausflugsschneise des kleineren Flughafens hier. Da rauscht also immer man ein Flugzeug gefühlt direkt über einen vorbei.
Im National Museum gab es auch wieder Recht viele Leute mit Recht vergeblichen Aufgaben. Man erinnere sich an die Leute im Zug in Shanghai. Analog gibt es im Museum in jedem Raum jemanden, der oder die mit einem Schild durch die Gegend rennt. Auf der einen Seite wird um die gebeten. Auf der anderen Seite und nach Schild um verschiedene Sachen – bspw. keine Selfiesticks, kein Essen/Trinken usw. Meiner Beobachtung nach entfaltet das maximal im Umkreis von 2m eine Wirkung. Darüber hinaus war nichts erkennbar.




































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