27.2. – 6.3. – Kribi, Melong, Bafoussam

Tuesday, March 7th, 2023

Neue Woche, neue Reisegesellschaft. Jetzt also mit Kind und Kegel im vollbesetzten Auto weiter. Und um den Nachwuchs nicht gleich beim ersten Halt zu vergraulen, geht es erstmal ans Meer bzw. den Strand nach Kribi. Zugegeben, vorher steht noch eine Autofahrt und manche Erkenntnisse. Spielzeug sollte man bspw. immer doppelt kaufen. Dann gibt’s für jedes Kind das gleiche und man hat Reserven, wenn etwas kaputt ist. Außerdem, sollte man Filme vor der Fahrt aufs Handy laden und dafür sorgen, dass da auch genug Strom da ist. Hätte die Fahrt wohl deutlich ruhiger werden lassen – also auf den hinteren Plätzen. Vorne ließ es sich eigentlich gut aushalten.
Eher nervig sind dann aber doch die wiederkehrenden Kontrollen. Hier im Lande dann normal Polizei oder Transportministerium. Letztere sind daber durchaus kreativ, wenn es darum geht Strafgelder zu verhängen. Da lässt man sich auch nicht von der Realität irritieren. Da können alle Insassen angeschnallt (zugegeben eher die Ausnahme) vor ihm sitzen und man versucht dennoch Strafen wegen Nicht-Angeschnallt-Sein zu verhängen. Mangelndes Selbstbewusstsein kann man den Leuten sicher nicht unterstellen.
Vorort dann eigentlich alles recht nett: Essen in Strandnähe, mehr als genug unumkämpfter Sand für diverse Löcher und andere Konstruktionen. Nur der Wellengang verhindert dann doch, dass der Nachwuchs sich da alleine betätigen kann. Achja, ich brauche vielleicht doch nochmal ein anderes Mückennetz oder mehr Schnüre, um selbiges zu befestigen. So ohne Mückennetz nimmt die nächtliche Blutspende dann doch leicht überhand. Wobei sich auch tagsüber genügend Tiere (Ameisen?) vorzugsweise an meinen Füßen bedienen. Aber an das Dasein als movile Blutkonserve ist man ja gewohnt. Neben Strand gibt es dann auch noch den Zufluss fürs Meer – irgendwo muss das ganze Wasser ja herkommen. Nachdem da noch nett Felsen dazwischen liegen, kann man da auch schön durchklettern – auch mit Kindern.

Nach einem Fahrerwechsel (war da die jugendliche Beschallung beteiligt?), führt die nächste Tour dann ins Hochland. Nachdem manche Berge noch wortwörtlich umkämpft sind, nehmen wir halt etwas im Hinterland. Während alle anderen nach und nach doch die Entscheidung fällen mittels Pferd den Kraterrand zu erklimmen bzw. erklimmen zu lassen, versuche ich es doch noch zu Fuß. Wo wir schon einmal bei Erkenntnissen waren: Inzwischen liegt die Verrentung wohl doch näher als die Einschulung. Auf alle Fälle machte das vorher doch alles einen einfacheren Eindruck als danach. Oder ich bin es einfach nicht mehr gewohnt sowas in Begleitung zu machen. Da fällt mein behäbiges Tempo sonst nicht so auf. So ein Kind taugt halt nur als Ausrede, solange es noch läuft. Wenn es dann erstmal auf dem Pferd ist, ist das mit den Erklärungen schon schwieriger. Aber einen Vorteil hat der Pferdemangel dann durchaus: Man fällt nicht so tief. Gerade wenn der Pferdeflüsterer vielleicht noch nicht so erfahren ist und das Pferd selbst erschöpft, kommt der Boden manchmal schneller nahe als gedacht. Das hat dann im Falle des Falle(n)s durchaus neben einem gehörigen Schreck noch diverse Schrammen zur Folge. Tagsdrauf fallen dann nicht nur die Reiter, sondern auch noch das Wasser. Das dann durchaus noch tiefer und deutlich schöner anzuschauen.

Letzte Station ist dann Bafoussam. Die Fragen von der Hinterbank nach “fahren wir jetzt wieder nach Hause?” nehmen ja durchaus auch in ihrer Häufigkeit etwas zu. Dafür wird der Name “Sportsbar” bei Abendessen doch recht wörtlich genommen. Nach einem ganzen Tag im Auto ist da mehr als genug Energie, die sich ihren Weg bahnt. Auch Billiard findet Interesse. Zeitweise mehr als anderen Gästen so recht zu sein scheint. Das Essens scheint aber weniger anzukommen. Dafür wird mir dann das Brötchen vom Burger abgenommen. Das wirft dann die Frage auf, wie isst man nach Knigge den Rest noch sinnvoll?
Etwas Besichtigungsprogramm gibt es dann auch noch. Ein Palast (“Chefferie”) – da war doch was. Dieses Mal läuft das aber deutlich näher an der Vorstellung. Man kann sich das ganze Areal wirklich anschauen und bekommt noch etwas dazu erklärt. Ist vielleicht der Unterschied, ob man alleine im Internet irgendwo irgendwas liest, oder sich einer Gruppe Ortskundiger anschließt, die so profanen Dingen wie “Planung” anheim fallen. Die Audienz gab es wieder. Da sticht man dann auch leicht heraus, wenn man der einzige ist, der die Diskussion auf Englisch führt, während alle anderen des Französichen mächtig sind. Naja, man gewöhnt sich ja an alles.

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