7. – 10.08.2008 Morioka
Thursday, August 14th, 2008So der erste Ausflug ausserhalb von Tokyo stand an und es ging in den hohen Norden nach Morioka. Nach 3h mit dem Shinkansen ist man von Tokyo aus da. Und endlich angenehme Temperaturen. Wo man in Tokyo noch unter Hitze und Luftfeuchte stoehnte, waren es diesmal angenehme 30 grad und es war recht trocken. Unser Hostel hier war recht tarditionell: Schlafen auf Tatami (eine Matte aus Reisstroh) und drueber dann eine Matraze. Ansich recht bequem und nachdem man die Matraze einklappen kann auch tagsueber Platz in dem doch recht kleinen Zimmer.
Unsere Besichtigungen sollten mit dem Hobnji Tempel starten, was auch ansich in der ersten Haelfte gut klappte. Die “500 Disciples of Buddha” mit unter anderem auch Marco Polo konnten wir in aller Seelenruhe ansehen und bekamen sogar Erklaerungen vom ansaessigen Moench. Dumm nur dass der naechste Raum, den wir uns ansahen, der Ort fuer Geister verstorbener Ahnen diverser Familien war. Stand aber nirgendwo ein Schild, was man da sehen konnte bzw. ob man das ueberhaupt angucken durfte. Zweiteres war naemlich nicht der Fall und als uns der Moench dort fand, machte er uns recht hoeflich, aber bestimmt klar, dass wir dem Tempel verlassen sollten. Naja doof gelaufen denkt man, aber der Fluch der Ahnenen sollte uns noch eine Weile anheften und saemtlikche Plaene zunichte machen.
Aber erstmal weiter auf unserer Besichtigungstour durch die Tempel und Shrine von Morioka. Ein paar Stunden spaeter – wir sassen gerade vor einem Friedhof – spricht und ein alter Mann an, wo wir herkaemen usw. Wenig spaeter sind wir auf einen Tee zu ihm nach Hause eingeladen. Der Gesichtsausdruck seiner Frau schien uebrigens wenig begeistert von dem, was ihr Mann da wiedermal (?) angeschleppt hatte. Sie liess sich aber nichts anmerken und wir bekamen unseren Tee. Chris unterhielt sich dann mit der Familie scheiterte im Versuch japanisches Schach erklaert zu bekommen. Unser Tee hatte inzwischen auch einen Schuss Sake abbekommen. Aber irgendwie je mehr man trank, desto mehr Sake fand seinen Weg in den Becher, so dass wir am Ende bei purem Sake waren. Achja als die Tochter des Hauses kam, verschwand sie zusammen mit ihrer Mutter in der Kueche. Uns schwante schon Boeses und so kam es denn auch, dass Essen aufgetischt wurde. Nur irgendwie kamen nur zweimal Staebchen trotz fuenf anwesender Personen. Nachdem Chris irgendwie die Vocabeln fehlten, assen wir dann nun also zu zweit und alle anderen sahen zu. Irgendwie komisches Gefuehl. (Soviel nebenbei zu “Nur kurz einen Tee trinken”). Zwei Stunden spaeter hatten wir es dann geschafft uns zu verabschieden und machten uns wieder auf den Weg. Nachdem es nun schon Abend war und wir auf der Karte etwas von heissen Quellen in der Naehe gelesen hattem machten wir uns auf den Weg dahin – mit einer SBahn, das wird noch wichtig! Angekommen in Shizukuishi, der naechstgelegen Station, die wir finden konnte, war es schon wieder komisch: Voellig ausgestorben der Ort. Ausser 2 Taxis niemand zu sehen. Naja, also Karte raus und gen Quellen. Laut Karte waren das nur so ein bis zwei Kilometer. Wichtiger Punkt: Bei den kostenlosen Karten in Japan sollte man sich nicht auf Entfernungen verlassen. So kam es dass wir nach einer Stunde laufen es aufgaben die Quellen und damit auch die Onsen-Baeder zu finden. Zu doof das der letzte Zug zurueck schon weg war. ALso auf zu knapp 15-20km zu Fuss zurueck ins Hostel. (Man erinnere sich … die Ahnen usw …) Aber nach 4h Laufen, ein bisschen Regen und viel Fluchen bis Scherzen fielen wir dann doch wieder ins Bett.
Fuer den naechsten Tag stand Kakunodate auf dem Programm – in rel. kleines Doerfchen, in dem sich aber diverse alte Samurai Haeuser befinden sollten. Doch unsere Verfehlungen vom Vortag waren noch nicht abgegolten. Wir erwischten den Bummelzug und so wurden aus einer Srunde Fahrt knapp 2,5h. Naja wenigstens jedem Bahnhof unterwegs konnten wir fuer 10mins betrachten. Endlich angekommen also ab in dei Samurai Haeuser. Komischerweise lief uns schon im zweiten sofort jemand hinter uns her und schloss alle Tueren hinter uns. Ende der Oeffnungszeiten. Hrmpf! Was gibt es hier noch zu sehen? Laut Karte eine Festungsruine auf einem Berg. Nachdem wir noch genug Zeit hatten, stiefelten wir also auch hier hoch. Nicht auf dem Weg , der auf der Karte eingezeichnet war, aber gut. Oben angekommen stellte sich uns nur eine Frage: Wo ist hier eine Festung? Alles was wir fanden war eine grosse Wiese, 2 Holzstelen und ein Grab. Aber wenigstens fanden wir nun den offiziellen Weg hier hoch. Den schien dieses Jahr aber noch niemand benutzt zu haben. Aber sowas kann uns ja nicht schocken und wir schlugen uns durch den japanischen Dschungel nach unten wieder durch.
Nachdem wir hier sowieso uns es mit der oertlichen Geisterwelt verscherzt hatten, ging es Tags darauf zurueck nach Tokyo. Immerhin hatten wir hier nachmittags noch eine Verabredung mit Nadja und 3 Japanerinnen in ein Maiden Cafe. Komische Leute die Japaner. In dem Cafe (zu dem man auch noch anstehen musste) wurde man von Frauen bedient die entweder in den Uniformen von Bediensteten des 18. Jahrhunderts in Europa herumliefen oder aussahen wie diverse Figuren lokaler Animes (Zeichentrickfilme). Aber irgendwie witzig das ganze. Achja eines bleibt noch zu erwaehnen: der Abend wurde beschlossen in einer Sitzecke auf dem Gelaende der Reitaku Universitaet. Naechster Fehler bzw. man haette nachdenken sollen. Bisher war ich ja von Muecken verschont worden, trotz der tropischen Verhaeltnise hier. Das aenderte sich nun. An diesen Abend wurde ich vollkommen zerstochen. Als entlohnung dafuer gab es immerhin noch Einblick in die locale Insektenwelt: Im Verhaeltnis zu Deutschland riesige Viecher hier. Wenn ich doch mal Zeit dafuer finde kommen davon Photos, aber zur Zeit sind wir staendig unterwegs oder am schlafen.
In der Hoffnung, dass der Fluch hier bald aufhoert, erstmal Schluss fuer jetzt. Morgen kommen Chris` Eltern und dann gehts nochmal durch Tokyo und nach Kyoto.
PS: ich habe die Karte nicht vergessen. Wenn man weit genug herauszoomt tauchen auch die japanischen Punkte auf, aber zu mehr hatte ich noch keine Zeit.
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